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    Diabetes & Herz-Kreislauf: EASD und ESC planen gemeinsame Richtlinien
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    Diabetes & Herz-Kreislauf: EASD und ESC planen gemeinsame Richtlinien

    (24.11.2006) Diabetiker haben nicht „nur“ mit den Folgen überhöhter Zuckerspiegel zu kämpfen: Ein besonderes Problem ist auch die Gefährdung von Herz und Gefäßen. Die hohe Herz-Kreislaufgefährdung mit Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall hat dazu geführt, dass das Thema Typ 2 Diabetes zunehmend interdisziplinär – das heißt unter Einbezug verschiedener medizinischer Fachrichtungen – betrachtet wird. Im Vordergrund steht die Zusammenarbeit zwischen den Fachrichtungen Diabetologie und Kardiologie.


    Die Europäische Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) und die europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) haben sich nun entschlossen, erstmals gemeinsame Richtlinien für Diabetes und Herzgefäßerkrankungen zu veröffentlichen. Eine entsprechende englischsprachige Publikation mit dem Titel „Guidelines on Diabetes, Pre-Diabetes and Cardiovascular Disease“ (übersetzt: „Richtlinien für Diabetes, Prä-Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen“) soll bereits in Kürze in den beiden wissenschaftlichen Fachzeitschriften European Heart Journal und Diabetologia erscheinen.

    Die neuen interdisziplinären Richtlinien enthalten 72 Empfehlungen, die anhand der Ergebnisse von mehreren Hundert evidenzbasierten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten (insgesamt 711 Referenzen) zusammengestellt wurden.

    Die Inhalte befassen sich mit folgenden Schwerpunkten:

    1. Definition, Klassifikation und Screening von Diabetes und Prä-Diabetes
    2. Epidemiologie des Diabetes
    3. Gestörtes Glukosegleichgewicht und Herz-Kreislaufrisiko
    4. Identifikation von Personen mit hohem Herz-Kreislauf- und/oder Diabetesrisiko
    5. Möglichkeiten, das Herz-Kreislaufrisiko zu senken
    6. Herzversagen und Diabetes
    7. Plötzlicher Herztod
    8. Gesundheitsökonomie und Diabetes, und weitere Themen.

    Kernbotschaften des Papiers sind unter anderem:

    • Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen sind viel häufiger als bisher angenommen.
    • Die Stoffwechselstörung wirkt sich bereits vor der eigentlichen Diabetes-Diagnose gesundheitlich negativ aus.
    • Die Prognose lässt sich verbessern, ist aber nach wie vor ungünstig.
    • Es gibt Möglichkeiten, dem Diabetes und der Herzkreislauferkrankung vorzubeugen.
    • Der Behandlungserfolg hängt von der Zusammenarbeit der Fachdisziplinen ab.
    • Die Behandlung sollte die vielfältigen Risikofaktoren berücksichtigen und auch gezielt auf das Herz-Kreislaufrisiko ausgerichtet sein.
    • Die strukturierte Umstellung der Lebensgewohnheiten ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung und muss noch deutlich mehr forciert werden.
    • Für die Zielwerte bei Blutdruck, -zucker und -fetten wurden strengere Richtwerte festgelegt.

    Die interdisziplinären Richtlinien der EASD/ESC sollen schwerpunktmäßig den Diabetologen, Kardiologen und Hausärzten zugänglich gemacht werden mit dem Ziel, die Qualität der Versorgung von Diabetespatienten weiter zu verbessern und die Aufmerksamkeit noch stärker auf das wichtige Thema Diabetes und Herz-Kreislaufrisiko zu lenken.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: European Society of Cardiology (ESC; www.escardio.org) and European Association for the Study of Diabetes (EASD; www.easd.org), 2006

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