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    Aspirin zur Herzkreislauf-Prophylaxe: Niedrige Dosen reichen aus
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    Aspirin zur Herzkreislauf-Prophylaxe: Niedrige Dosen reichen aus

    (22.06.2007) Menschen mit einem Typ 2 Diabetes sind besonders gefährdet, eine Herzkreislauferkrankung mit Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Für solche Hochrisikogruppen hat sich in der Vergangenheit eine dauerhafte Herzkreislauf-Prophylaxe mit dem Medikament Aspirin (Acetylsalicylsäure) bewährt.

    Bisher wird noch immer kontrovers diskutiert, welches die optimale Dosis für eine Aspirin-Langzeitbehandlung bei herzkreislaufgefährdeten Personen ist. So werden beispielsweise in den USA meist Dosen zwischen 81 und 325 mg pro Tag verordnet. Die in Deutschland am häufigsten eingesetzten Dosierungen liegen zwischen 100 und 300 mg pro Tag.

    Zum einen steht die Frage im Raum, bis zu welcher Höhe eine Dosissteigerung tatsächlich noch einen Mehrnutzen für den Gefäßschutz hat. Zum anderen sind die möglichen Nebenwirkungen einer langfristigen Aspirin-Einnahme zu berücksichtigen – zum Beispiel erhöht sich parallel mit der Aspirin-Dosis auch das Risiko für Blutungen im Magen-Darmbereich. Um die optimale Aspirin-Dosierung zu klären, haben Wissenschaftler aus den USA die Ergebnisse aus verschiedenen Untersuchungen zum Thema Aspirin-Einnahme, Senkung des Herkreislaufrisikos und Nebenwirkungen verglichen und bewertet.

    Grundlage der Recherche waren die Literaturdatenbanken MEDLINE und EMBASE (Stand: Februar 2007), in denen die Wissenschaftler systematisch alle englischsprachig veröffentlichten klinischen Studien mit den Begriffen „aspirin“, „acetylsalicylic“ oder „dose“ auswerteten. Hierunter befanden sich auch prospektive Studien, in denen unterschiedliche Aspirin-Dosierungen mit dem Ziel der Herzkreislauf-Prophylaxe eingesetzt wurden.

    Das Ergebnis der aktuellen Literatur-Auswertung zeigt, dass Aspirin-Dosen oberhalb von 80 bzw. 100 mg pro Tag keinen wesentlichen Mehrbeitrag leisten, um das Risiko für ein Herzkreislaufereignis noch weiter abzusenken. Demgegenüber steigt die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen mit der Höhe der täglichen Aspirin-Dosis weiter an.

    Das FAZIT der Autoren:
    Die Einnahme von Aspirin unter ärztlicher Kontrolle kann eine wirksame Maßnahme zur Vorbeugung und Behandlung von Herzkreislauferkrankungen bei Diabetikern und anderen Hochrisikopatienten sein. Es wird jedoch empfohlen, zur reinen Herzkreislauf-Prophylaxe eine Tagesdosis von 100 mg nicht zu überschreiten. Höhere Dosen zeigen hier kaum einen Mehrnutzen für den Gefäßschutz und erhöhen andererseits die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen wie Magen-Darmblutungen.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Campbell CL, Smyth S, Montalescot G et al. Aspirin dose for the prevention of cardiovascular disease: a systematic review. JAMA 2007; 297: 2018-2024

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