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    ACE-Hemmer können bei Patienten mit Bluthochdruck und Typ 2 Diabetes einer Linksherzvergrößerung vorbeugen
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    ACE-Hemmer können bei Patienten mit Bluthochdruck und Typ 2 Diabetes einer Linksherzvergrößerung vorbeugen

    (30.09.2008) Unbehandelter Bluthochdruck kann langfristig zur Ausbildung einer linksseitigen Herzvergrößerung, in der Fachsprache als linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) bezeichnet, führen. Diese wiederum ist ein starker Vorhersageparameter für Schlaganfall, Herzinfarkt und plötzlichen Herztod. Charakteristische Veränderungen im EKG weisen frühzeitig auf eine LVH hin. In der bekannten Framingham-Studie gingen diese EKG-Veränderungen langfristig mit einer Verdoppelung der Sterberate einher. Es ist deshalb besonders wichtig, Bluthochdruck rechtzeitig und effektiv zu behandeln.

    Blutdruckmessung
    Foto: DDZ

    Dazu stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Bei einer Gruppe dieser Medikamente, den ACE-Hemmern, gibt es Hinweise dafür, dass sie neben der Blutdrucksenkung zusätzlich einen protektiven Effekt auf die Entstehung einer LVH haben.

    Forscher aus Italien haben die Daten des Bergamo Nephrologic Diabetes Complications Trial (BENEDICT) auf diese Frage hin ausgewertet. Bei der BENEDICT-Studie handelt es sich um eine prospektive („vorausschauende“) randomisierte (zufällig ausgewählte Probanden) Doppelblindstudie (weder die Probanden, noch die Forscher wissen ob sie einer Experimental- oder der Kontrollgruppe angehören), die verschiedene Möglichkeiten geprüft hat, eine anhaltende Eiweißausscheidung im Urin (Mikroalbuminurie) zu verhüten. Insgesamt wurden 900 Patienten mit Bluthochdruck und Typ 2 Diabetes in die Auswertung eingeschlossen. Voraussetzung für eine Teilnahme war u. a., dass die Patienten im EKG noch keine Anzeichen einer Linksherzvergrößerung hatten. Die Studienteilnehmer wurden in vier Gruppen randomisiert. Eine Gruppe erhielt einen ACE-Hemmer (Trandolapril) zur Blutdrucksenkung, die zweite Gruppe einen Kalziumkanalblocker (Verapamil), die dritte eine Kombination von ACE-Hemmer und Kalziumkanalblocker und die vierte Gruppe erhielt ein Placebo. Mit diesen Therapien wurden die Patienten im Durchschnitt drei Jahre lang behandelt. Sie erhielten einmal jährlich sowie am Ende der Studie ein EKG, das auf die charakteristischen Veränderungen einer LVH hin ausgewertet wurde. Dies sind die Endergebnisse der Studie, die für Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Raucherstatus sowie der Güte der Blutdruckeinstellung adjustiert wurden:

    • 3,1 % der Patienten, die einen ACE-Hemmer erhielten, hatten die für LVH typischen EKG-Veränderungen entwickelt, verglichen mit 8,2 % der Patienten, die keinen ACE-Hemmer erhielten.
    • Der schützende Effekt des ACE-Hemmers war bereits nach einem Jahr ersichtlich und hat sich dann mit jedem Jahr erhöht.
    • Die niedrigere Häufigkeit der LVH-typischen EKG-Veränderungen konnte nicht durch die geringen Unterschiede in der Blutdruckeinstellung erklärt werden, da auch nach Adjustierung für Blutdruckwerte eine signifikante Risikominderung erhalten blieb.


    Diese Ergebnisse der BENEDICT-Studie sprechen dafür, dass ACE-Hemmer neben ihrer blutdrucksenkenden Wirkung bei Patienten mit Diabetes und Bluthochdruck auch einen davon unabhängigen Beitrag zur Verhütung der Linksherzvergrößerung leisten.


    Dr. med. Heinz Nagel, freier Mitarbeiter von Diabetes-Deutschland.de

    Quelle: Ruggenenti P, Iliev I, Costa GM et al. Preventing Left Ventricular Hypertrophy by ACE Inhibition in Hypertensive Patients With Type 2 Diabetes. Diabetes Care, 31:1629-1634, 2008

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